17. Mai 2020

Bunte Aktion am Rathaus unter Auflagen

Um auf die bestehende Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, intergeschlechtlichen Menschen und Transpersonen aufmerksam zu machen, hat der Verein Warmes Wiesbaden am 17. Mai 2020 ein buntes Zeichen gesetzt.

Aktion zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT)

Aufgrund der COVID-19 Pandemie konnte die Aktion zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz IDAHOBIT nicht als Teil der queeren Kulturwoche mit Regenbogenempfang im Rathaus und anschließender Kundgebung stattfinden. Der Verein Warmes Wiesbaden hat sich daher entschieden, den IDAHOBIT 2020 mit einem Redebeitrag und Beflaggung mit bunten Regenbogenfahnen entlang der Wilhelmstraße zu veranstalten. Der Redebeitrag ist auf der Webseite des Vereins abrufbar.

Diese Form der Sichtbarkeit ist auch in Deutschland wichtig. Das zeigt nicht zuletzt die in dieser Woche veröffentlichte Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte, nach der noch immer 43% der LSBT*IQ ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität geheim halten.

Am 17.05. findet seit 2005 jährlich die Aktion zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz IDAHOBIT, statt. An diesem Tag strich 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von ihrer Liste der psychischen Krankheiten. Transidentität betrachtet die WHO, entgegen zahlreicher anderslautenden Empfehlungen von Expert*innen, immer noch als psychische Störung. Weltweit erinnern an diesem Tag Aktionen daran, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Intergeschlechtliche Personen diskriminiert und in vielen Ländern strafrechtlich verfolgt werden. In elf Ländern kann Homosexualität sogar mit dem Tode bestraft werden.

In Deutschland ist seit 1994 mit der Abschaffung des § 175 Homosexualität nicht mehr strafbar. Dennoch werden lesbische, schwule, bisexuelle Menschen sowie Transmenschen und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) noch immer diskriminiert. Aktuell steht Polen im Fokus, dort enstehen sogenannte LSBT-freie Zonen. In fast einem Drittel Polens gelten daher homosexuelle, bisexuelle oder transsexuelle Menschen als offiziell unerwünscht. Meike Vollmar von Warmes Wiesbaden betont: „Auch im Schatten der COVID-Pandemie findet Diskriminierung statt, gegen die wir unsere Stimme erheben.“ Wir fordern daher die Stadt Wiesbaden auf, sich aktiv dafür einzusetzen, in der Partnerstadt Wiesbadens Breslau LSBT-freie Zonen zu verhindern.

Fotomaterial von der Aktion gerne auf Nachfrage

Weitere Material sowie Pressemeldungen finden Sie unter:

www.warmes-wiesbaden.de

facebook.com/warmeswiesbaden

Veröffentlichungen der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zu LGBT*IQ Themen: https://fra.europa.eu/en/products/search

Bunte Aktion am Rathaus unter Auflagen

Über Warmes Wiesbaden e.V.

Mit über einem Dutzend verschiedener Projekte und Angebote für die LGBTIQ*-Community engagieren wir uns in der Beratung und Aufklärung queerer Menschen, geben Hilfe bei Themen wie Coming Out und Sexualität, bringen uns in die Stadtpolitik ein und sorgen für ein ausgeglichenes Freizeitangebot sowie Safe Spaces für die queere Community in der Landeshauptstadt.

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