26. Juli 2024

Gespräch mit Polizei Westhessen

WaWi hat mit Victoria Willich, der Ansprechpartnerin für queere Lebensweisen des Polizeipräsidiums Westhessen, über Hasskriminalität gegen LSBT*IQ gesprochen.

WaWi hat mit Victoria Willich, der Ansprechpartnerin für queere Lebensweisen des Polizeipräsidiums Westhessen, über Hasskriminalität gegen LSBT*IQ gesprochen.

Hasskriminalität und PMK: Hasskriminalität gegen LSBT*IQ wird als politisch motivierte Kriminalität (PMK) eingestuft. Diese umfasst Delikte wie Sachbeschädigung, Körperverletzung und Beleidigung. Alle Fälle von PMK werden an den Staatsschutz weitergeleitet. Im Jahr 2023 wurden in Westhessen 9 solcher Fälle registriert.

Dunkelfeld und Statistik: Ein großes Problem ist das Dunkelfeld bei LSBT*IQ-feindlichen Straftaten, das bei 70-90% liegt. Sowohl für die Polizei als auch für die Politik ist es wichtig, dieses Dunkelfeld zu erhellen. PMK wird in der Kriminalstatistik gesondert ausgewiesen und nach „Geschlechtsbezogene Diversität“ und „Sexuelle Orientierung“ getrennt. Obwohl die Zahlen deutschlandweit steigen, lässt sich für Westhessen aufgrund der geringen Fallzahlen keine klare Entwicklung erkennen. Anzeige erstatten: Wer eine Anzeige erstatten möchte, kann dies bei jeder Polizeidienststelle tun. Auch wenn eine Anzeige aussichtslos erscheint, sollte man Straftaten melden. Erinnerungen verblassen schnell, daher ist es wichtig, Erlebnisse zeitnah und detailgetreu aufzuschreiben und aufzubewahren. Ansprechpersonen und Unterstützung: Die Ansprechpartner*innen für queere Lebensweisen im PP Westhessen, Victoria Willich, Florian Meerheim und Alexandro Klimpel, bieten Opferberatung an, nehmen Anzeigen auf und verweisen an Fachstellen. Sie
unterstützen auch ihre Kolleg*innen und sind zu Gesprächen bereit. Alle drei Ansprechpersonen arbeiten nebenamtlich für Westhessen, es gibt jedoch auch in ganz Hessen weitere Ansprechpartner*innen.

Sicherheitsmaßnahmen: In akuten Notlagen sollte immer der Notruf 110 gewählt werden. Das bundesweite Heimwegtelefon (030 12074182) ist jede Nacht erreichbar. Von Selbstbewaffnung wird abgeraten.

Forderung an die Politik: Es muss eine Vollzeitstelle bei der Polizei geschaffen werden, da eine zentrale Anlaufstelle notwendig ist, um die Beratungs- und Unterstützungsangebote weiter zu professionalisieren und auszuweiten. Dies ist ein dringender Bedarf, um die Sicherheit und Unterstützung für LSBT*IQ-Personen in Hessen nachhaltig zu verbessern. Mehr Informationen: Mehr Infos und Unterstützung findet ihr hier: Polizei Hessen – Ansprechpersonen für queere Lebensweisen

Eure Sicherheit liegt uns am Herzen. Meldet Straftaten und helft mit, das Dunkelfeld zu erhellen!

Gespräch mit Polizei Westhessen

Über Warmes Wiesbaden e.V.

Mit über einem Dutzend verschiedener Projekte und Angebote für die LGBTIQ*-Community engagieren wir uns in der Beratung und Aufklärung queerer Menschen, geben Hilfe bei Themen wie Coming Out und Sexualität, bringen uns in die Stadtpolitik ein und sorgen für ein ausgeglichenes Freizeitangebot sowie Safe Spaces für die queere Community in der Landeshauptstadt.

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