Zum internationalen Gedenktag gegen Queerfeindlichkeit am 17. Mai findet auch in diesem Jahr wieder eine Kundgebung auf dem Wiesbadener Mauritiusplatz statt. Der Tag trägt den Titel: IDAHOBIT* (International Day Against Homophobia, Biphobia, Transphobia*) und erinnert an die Entrechtung queerer Menschen. Das Datum nimmt Bezug zum 17.05.1990. Seit diesem Tag gilt Homosexualität laut Weltgesundheitsorganisation nicht mehr als Krankheit. In Deutschland erinnert er auch an die staatliche Gewalt im Rahmen des §175, der als sogenannter „Homosexuellenparagraph“ die Entrechtung queerer Menschen legitimierte und erst 1994 endgültig abgeschafft wurde.
Trotz dem Abbau rechtlicher Diskriminierungen erfahren bis heute viele queere Menschen Stigmatisierung und gesellschaftliche Marginalisierung. Hiergegen wollen wir am 17. Mai aufstehen und den von queerfeindlicher Gewalt Betroffenen gedenken.
In diesem Jahr ist es uns ein besonderes Anliegen zu diesem Gedenken einzuladen, da wir im Rahmen der Bildung der neuen Landesregierung erfahren mussten, dass die Rechte queerer Menschen auch heute gefährdet sind. Ein Beispiel hierfür ist das beschlossene Verbot gendersensibler Sprache mit Sonderzeichen in Landeseinrichtungen und der erschwerte Gebrauch im schulischen Kontext. Dies muss uns als Gesellschaft aufhorchen lassen.
Es ist daher wichtig im Herzen der Landeshauptstadt ein Zeichen dafür zu setzen, dass Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung in Deutschland, in Hessen und in Wiesbaden nie mehr gesellschaftliche Ausgrenzung erfahren dürfen. Der IDAHOBIT will die Politik an diese Verantwortung erinnern.
Die Kundgebung wird in einer breiten Allianz organisiert. Zu den Organisator*innen gehören Warmes Wiesbaden e. V., Queeres Zentrum e. V., pro familia Wiesbaden, Goluboy Wagon e.V. und KANA-Jugendkirche
Die Kundgebung starte am Freitag den 17.05. um 14:00 Uhr auf dem Schlossplatz. Neben einer Mitmachaktion laden Informationsstände zum Austausch ein. Um 16:30 Uhr wird es Redebeiträge aus der Community und der Politik, namentlich der Sozialministerin des Landes Hessen – Heike Hofmann – geben.
Wir hoffen auf breite Unterstützung!